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Eine Ära geht in der Marienhaus Stiftung zu Ende

Große Festgesellschaft und zahlreiche Weggefährten würdigen Schwester M. Basina Kloos in einer offiziellen Verabschiedungsfeier

 

 

Zu Ehren von Schwester M. Basina Kloos, Ordensfrau und Ökonomin, fand am 2. Oktober 2015 in Trier ein bewegender Festakt zur Würdigung ihrer Verdienste anlässlich ihrer Verabschiedung aus dem Amt der Vorsitzenden des Vorstandes der Marienhaus Stiftung statt. Jahrzehnte lang gestaltete sie als Führungskraft in einzigartiger Weise die Geschicke des Ordens der Waldbreitbacher Franziskanerinnen und deren Sozial-, Gesundheits- und Versorgungseinrichtungen.

 

Trier. „Sie, sehr geehrte Schwester Basina, haben mit großem Charisma, Gestaltungskraft und Mut die Marienhaus-Unternehmensgruppe geprägt und gestaltet. Mit Ihrer heutigen offiziellen Verabschiedung geht für uns in der Marienhaus Stiftung eine Ära zu Ende“, sagte der Vorsitzende des Vorstandes Dr. Heinz-Jürgen Scheid bei der Eröffnung der Festveranstaltung am 2. Oktober in der ehemaligen Trierer Reichsabtei St. Maximin. Er brachte damit treffend auf den Punkt, was wohl die meisten der rund 500 geladenen Gäste bei der offiziellen Verabschiedung von Schwester M. Basina Kloos ebenfalls empfanden. Der Marienhaus Stiftung sei es eine Freude und Ehre, so Dr. Scheid, Schwester M. Basina Kloos für ihr außergewöhnliches und großes Wirken während der vergangenen 40 Jahre in unterschiedlichen Führungspositionen zu danken. Ganz im Sinne des Bischofs von Clermont, Jean-Baptiste Massillon (1663-1742), wonach die Dankbarkeit das Gedächtnis des Herzens sei, versicherte er Schwester M. Basina Kloos, dass die Herzen vieler Menschen von Dankbarkeit erfüllt seien, wenn sie an den gemeinsamen Weg mit ihr zurück denken würden.

 

„Der Mensch wird des Weges geführt, den er wählt" – diesen Leitgedanken hatte sich die Waldbreitbacher Franziskanerin für ihre offizielle Verabschiedungsfeier gewünscht. Zahlreiche dieser Weggefährten aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und dem Gesundheitswesen waren der Einladung ebenso gefolgt, wie Mitarbeitende des Unternehmens und persönliche Freunde. Auch die beeindruckende Anzahl der anwesenden Festgäste, die sich vor dem Feiertag des bevorstehenden 3. Oktobers auf den Weg nach Trier gemacht hätten, wären ein Beweis dafür, so Dr. Scheid, dass der Name von Schwester M. Basina Kloos wie kaum ein zweiter für das Unternehmen Marienhaus stehe. Ebenso strahle ihr engagiertes Wirken aus dem Glauben heraus und ihr unermüdliches Bemühen um kranke, alte und hilfsbedürftige Menschen inzwischen weit über die Regionen hinaus.

 

 

Marienhaus Stiftung vergibt erstmals einen Jugendhilfepreis

Die offizielle Verabschiedungsfeier nutzte Schwester M. Basina Kloos sofort, um in der ihr eigenen franziskanischen Bescheidenheit von der ihr zugedachten Aufmerksamkeit weg und zu anderen Menschen hinzulenken. Mit ihrem enormen Engagement hätten die Preisträger glänzende Beispiele der Nächstenliebe gegeben, so Schwester M. Basina. In ihrer Laudatio auf die Preisträger des Jugendhilfepreises der Marienhaus Stiftung ging sie auf den besonders hervorzuhebenden Einsatz ein:

 

Preis an die Jugendhilfeeinrichtung Heilpädagogisches Zentrum Haus Mutter Rosa Wadgassen

Stellvertretend für die vielen Mitarbeitenden des Heilpädagogischen Zentrums Haus Mutter Rosa in Wadgassen nahmen sechs Erzieherinnen den Jugendhilfepreis entgegen. Schwester M. Basina führte in der Würdigung der Preisträger deren tägliche Leistung aus: „Wenn Eltern ihre Kinder alleine in ein anderes sicheres Land schicken, tun sie das nicht ohne Not. Für Kinder und Jugendliche bedeutet die Trennung von der Familie, den Freunden und sozialen Bezügen ein kritisches Lebensereignis, das bewältigt werden muss. Für Ihre Migrationssensibilität in dieser Aufgabe und Ihre reflexive Form von Interkulturalität, die den Eigensinn menschlicher Lebensweisen ebenso achtet, wie die Verschiedenheit von Biografien und Herkunftsländern, verdienen Sie Respekt und Anerkennung und ein herzliches Danke.“

 

Preis an die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Hollenberg Lohmar

Auch die Mitarbeitenden der Kinder- und Jugendhilfe Hollenberg aus Lohmar wurden mit dem Jugendhilfepreis geehrt. Sie hätten mit ihrer geleisteten Betreuungsarbeit und der Integrationsunterstützung der aus unsicheren Herkunftsländern geflüchteten Jugendlichen einen wertvollen humanitären Beitrag geleistet.

 

Preis für die Begleitung der Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen Jahres an Hildegard Ulf

Für ihr besonders hervorzuhebendes Engagement wurde die ehemalige Mitarbeiterin des Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied, Hildegard Ulf, ausgezeichnet. Sie habe mit ihrem Einsatz und ihrer Begleitung der vielen Freiwilligen, die ein Soziales Jahr (FSJ) ableisteten, über Jahre dazu beigetragen, dass jeder der jungen Menschen seinen Weg in das Berufsleben habe finden können, so Schwester M. Basina Kloos.

 

 

Dankgottesdienst und Festakt

Sorgfältig hatte die Marienhaus Stiftung für die offizielle Verabschiedung das Festprogramm gegliedert. Zur Freude aller feierte Generalvikar Dr. Georg Bätzing mit Schwester M. Basina Kloos und den zahlreichen geladenen Festgästen zunächst die heilige Messe. Der bewegende Dankgottesdienst wurde musikalisch vom Marienhaus-Chor des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth in Neuwied und einem Instrumentalensemble feierlich mitgestaltet.

 

Den Festakt eröffnete der Vorsitzende des Vorstandes der Marienhaus Stiftung, Dr. Heinz-Jürgen Scheid, und lud die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer anschließend zu einem Grußwort ein. Auch im Namen von Monika Bachmann, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, überbrachte die Ministerpräsidentin ihren Dank und hob die besondere Begabung von Schwester M. Basina Kloos hervor: In ihr vereinige sich die Liebe zu Gott und dem Nächsten einerseits und andererseits ein bemerkenswerter Sinn für die Ökonomie. Als Mensch und Ordensfrau beides vereinbaren zu können, sei eine großartige Leistung und zeige damit gleichzeitig auf, welch große Spuren Schwester M. Basina Kloos hinterlassen werde. Die Auszeichnung mit dem Saarländischen Verdienstorden im Jahr 2012 und dem Bundesverdienstkreuz ein Jahr zuvor, sei ein weiterer Beleg für ihren enormen Einsatz im Sozial- und Gesundheitswesen. 

 

Der Heidelberger Steuer- und Staatsrechtsexperte Professor Dr. Dres. h. c. Paul Kirchhof, ein weiterer Weggefährte von Schwester M. Basina Kloos, begeisterte danach die Festgesellschaft mit seiner spannungsreichen Festansprache. Er skizzierte anschaulich in seinem Vortrag die zahlreichen Facetten, mit denen Schwester M. Basina Kloos ausgestattet sei und es immer wieder schaffe, den Maßstab für ein „christliches Unternehmen“ trotz wirtschaftlicher Herausforderungen aufrechtzuerhalten.

 

 

Festschrift für Schwester M. Basina Kloos

Schließlich wurde Schwester M. Basina Kloos von Dr. Heinz-Jürgen Scheid mit einem außergewöhnlichen Geschenk des Vorstandes überrascht: „Im Vorstand der Marienhaus Stiftung waren wir uns schnell darüber einig, dass es Sie, liebe Schwester Basina, vermutlich gleichermaßen freuen wie neugierig machen würde, zu erfahren, welche Gedanken Ihre Weggefährten über Ihr Wirken haben, wie sie Sie als Ordensfrau, als Unternehmerin erlebten, wie sie Sie als Visionärin oder Gestalterin kennengelernt und nicht zuletzt ganz persönlich als Mensch wahrgenommen haben“, sagte Dr. Heinz-Jürgen Scheid stellvertretend für alle Mitglieder des Vorstandes. Er überreichte eine eigens zu Ehren von Schwester M. Basina Kloos erstellte Festschrift mit dem vielversprechenden Titel „Weggefährten“, in der ausgewählte Persönlichkeiten ihre Erinnerungen, Begegnungen und Erlebnisse beschreiben. So finden sich in der Festschrift neben zahlreichen Bischöfen auch Vertreter aus Gesellschaft und Politik, wie die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer oder die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer. Allen Beiträgen gemeinsam ist, dass sie auf vielfältige Weise das eindrucksvolle Charisma von Schwester M. Basina Kloos würdigen.